Angewandte Biologie - zum Reinbeißen gut!

Pilzzucht-Projekt der Bio-Physik-AG des Wiedtal-Gymnasiums Neustadt (Wied)

In unserer Bio-Physik-AG arbeiten etwa 30 Schülerinnen und Schüler verschiedener Altersstufen in Gruppen an verschiedenen Themen aus den Naturwissenschaften. Vor zwei Jahren zum Beispiel versuchte ein Team, fluoreszierende Pilze heranwachsen zu lassen, was sich allerdings als recht schwierig erwies. Ende letzten Jahres entdeckten wir dann eine Anzeige vom Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) im Internet (https://www.gesunde-pilze.de/), die für Schulklassen Myzelien für die Züchtung von Speisepilzen in der Schule anbieten und bewarben uns für dieses Projekt.

Am 16. Januar 2024 erwartete uns in der Schule eine Überraschung: Zwei große und schwere Kartons waren durch die Post im Sekretariat für uns abgegeben worden. Natürlich machten wir diese sofort auf und Mia und Emily aus der 6d, die sich bereit erklärt hatten, die „Oberaufsicht“ über die Pilze zu übernehmen, bereiteten die Kulturen, wie in der mitgesandten Broschüre beschrieben, für die Pilzzucht vor. Das war wirklich nicht schwierig. Kompliziert wurde es, als uns klar wurde, dass unser NaWi-Labor nicht der richtige Platz war, an dem sie gedeihen konnten: Viel zu warm! Also schleppten wir mit je vier Kindern die beiden Kartons in einen ausrangierten Schulcontainer, den wir dafür benutzen durften. Voller Vorfreude kontrollierten wir regelmäßig, was sich bei den mit Erde bedeckten Myzelien veränderte. Zunächst tat sich gar nichts, und, als sich ein weißlicher Flaum auf der Erde bildete, dachten wir erst, es sei Schimmel entstanden. Ein Blick in die Broschüre reichte, uns zu beruhigen, denn jetzt schien es mit dem Pilzwachstum endlich vorwärts zu gehen. Wir lockerten die Erde leicht auf und am 4. März konnten wir schließlich die ersten ganz kleinen Pilze entdecken. Am 19. März waren beide Kisten über und über von großen braunen Champignons bedeckt und es wurde Zeit für eine Ernte. Etwa 4 kg der Fruchtkörper haben wir vorsichtig abgenommen. Da es der letzte Tag vor den Osterferien war, wurde ein Teil der Pilze für zuhause verteilt, den anderen Teil nahm unsere Lehrerin mit zu sich, bereitete ihn zu und fror ihn ein. Am 16. April schließlich feierten wir den Abschluss unseres Projektes mit einem großen Spagetti-Champignon-Essen! Es hat sehr lecker geschmeckt!

Im Gegensatz zu unseren ersten Pilzzuchtversuchen hat das Züchten mit den Kulturen vom BDC also hervorragend geklappt, und wir haben – nebenbei – noch ganz viel über die Biologie der Pilze gelernt! Dafür möchte sich die Bio-Physik-AG des Wiedtal-Gymnasiums ganz herzlich beim Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer bedanken!

(Iris Hertwig)